Ordinator

Die partizipative Performance-Installation Ordinator ist eine lebendige Analogie zu einem Computer-Desktop. Bei Betreten des Performanceraums werden an die einzelnen ZuschauerInnen Aufträge verteilt, die eine Reihe aufeinanderfolgender Aufgaben an Dingen, Menschen wie auch am Raum selbst vollziehen. Während der folgenden 60 Minuten des Stücks werden sämtliche, von den ZuschauerInnen in den Raum der Performance hereingebrachten Gegenstände gekennzeichnet, kategorisiert, abgelegt und gezählt. Es werden die Funktionen 'Stuffit Expander', 'Filemaker', 'Screen Maker', 'File Repair', ‚Waffleburner' und 'Trash Can' vergeben. Medien werden abgespielt, ‚beschädigte Objekte‘ werden Reparaturprogrammen unterzogen, es werden Waffeln gebacken und der Müll wird entsorgt. Diejenigen im Publikum, die keine besondere Rolle zugewiesen bekommen haben, werden zu ‚Usern‘ und können den ‚Chat Room‘ und die ‚Dial Up Connection‘ nutzen, die die Installation mit der Außenwelt verbinden. Außergewöhnlich sind die Betätigungsfelder von 'Virus' und 'Dr. Norton', deren Partie von „Vier Gewinnt“ existentiell für das Fortbestehen des gesamten Systems ist. Das Betriebssystem von Ordinator funktioniert gleichzeitig auf verschiedensten Ebenen: als Teilnahme an einem sozialen Experiment, als Spiel, als Modell digitaler Prozesse, als räumlicher Organisationsprozess. Was jeweils am Ende der systemisch durchbuchstabierten Arbeitsprozeduren enstanden ist, wird mit einem Foto des Raumes sowie der Objekte dokumentiert, die innerhalb des performativen Betriebssystems ihren endgültigen Platz gefunden haben.

Ordinator war ein Stück, das im März 2002 von Eva Meyer-Keller und Uta Eisenreich eigens für das DigiArt Festival in Aarhus, Denmark erarbeitet wurde.

Credits

IDEE
Eva Meyer-Keller, Uta Eisenreich

ASSISTANT
Martin Nachbar

FOTOGRAFIE & ANIMATION DER VIDEODOKUMENTATION
Uta Eisenreich

Venues

ORDINATOR

01.03.2002

DigiArt Festival, Aarhus (DK)

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