Atoms, electrons or the DNA double helix – scientific models authoritatively influence how we perceive the world. We often do not even think of them as such, so deeply have we internalised them. Models do not just describe reality, they create their own. They fulfil their ostensible purpose of explaining reality by producing fictions intended to help us manage an overly complex world with our limited cognitive possibilities. In Some Significance, Eva Meyer-Keller together with three other performers, turn the stage into an industrious model making studio. What happens when the iconic images which so easily become dogma are suddenly catapulted back onto a performative field of experimentation, landing on human bodies between hammer drills, fabric conditioner bottles and fitted sheets? The goal is not to make ‘correct’ replicas but insolent, pleasurable and not unintended transgressions and transferences. Some Significance experiments with the possibilities of a reordering and disordering of what we (believe we) know. As in much of Meyer-Kellers work, everyday objects become accomplices in a choreographic game with the inscribed meanings of material and immaterial objects.
Atome, Elektronen oder die DNA-Doppelhelix – Modelle aus den Naturwissenschaften haben einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir die Welt wahrnehmen. Sie sind uns oft gar nicht mehr als solche bewusst, so sehr haben wir sie verinnerlicht. Dabei beschreiben Modelle nicht einfach Realität, sie bringen ihre eigene hervor: Ihren vorgeblichen Zweck, nämlich Wirklichkeit zu erklären, erfüllen sie gerade dadurch, dass sie Fiktionen herstellen, die uns dabei helfen sollen, mit unseren begrenzten Erkenntnismöglichkeiten in einer überkomplexen Welt zurecht zu kommen.
Eva Meyer-Keller macht in Some Significance gemeinsam mit drei weiteren Performerinnen die Bühne zu einem geschäftigen Modellbauatelier. Was geschieht, wenn die sich so leicht zu Dogmen verfestigenden Denkbilder plötzlich zurück katapultiert werden auf ein performatives Experimentierfeld und zwischen Schlagbohrer, Weichspülerflasche und Spannbettlaken in menschlichen Körpern landen? Keine ‚korrekten’ Repliken sind das Ziel, sondern genüsslich anmaßende und nicht zufällig banale Überschreitungen und Überschreibungen. Some Significance experimentiert mit der Möglichkeit einer Um- und Unordnung dessen, was wir (zu) wissen (glauben). Wie so oft in Meyer-Kellers Arbeiten werden dabei Alltags- und Gebrauchsgegenstände zu Komplizen in einem choreografischen Spiel mit den eingeschriebenen Bedeutungen materieller und immaterieller Gegenstände.
Eva Meyer-Keller
Sheena Mc Grandles, Tamara Saphir, Annegret Schalke
Rico Lee
Constanze Schellow
Alexander Carmele
Annegret Schalke
Björn Stegmann
Emilia Schlosser
Alexandra Wellensiek
PACT Zollverein (Essen), Sophiensæle (Berlin) Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds. Ein Projekt im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien